Wahre Geschichten

V3S

Erfolgreiche Flucht

Zu den weniger häufigen Überquerungen der Staatsgrenze gehörte die so genannte Überquerung vom 11. September 1967. Um 6.30 Uhr dieses Tages stahl ein unbekannter Täter ein Kraftfahrzeug, einen grünen V3S, aus dem Militärischen Projektinstitut in Bratislava, Krasňany. Er fuhr auf der Staatsstraße in das Gebiet vor dem Dorf Vysoká pri Morave und bog in ein Feld ein, wo er mit dem Fahrzeug eine doppelwandige Drahtbarriere durchbrach. Der Eindringling rannte weiter zum Ufer der March und verlor die Grenzwache aus den Augen. Trotz einer Durchsuchungsaktion und der Bemühungen, die Vormarschroute des Eindringlings abzusperren, konnte der Eindringling nicht festgenommen werden. Seine Identität wurde erst nach der Veröffentlichung eines Artikels in der österreichischen Zeitung „Kurier“ bekannt. Dem Artikel zufolge handelte es sich um einen tschechoslowakischen Staatsbürger, Julius K. (31), Schlosser von Beruf. Er soll nach dem Überqueren der Drahtbarriere an das Ufer der March geflohen sein, wo er sich zwei Tage lang versteckte und die Aktivitäten der Grenzbeamten beobachtete. Erst dann schwamm er zum österreichischen Ufer. Trotz einer großen Anzahl von Einsatzkräften und -mitteln gelang es den Grenzschutzbeamten nicht, den Eindringling festzunehmen.

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