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Unbeeindruckt von wechselnden Grenzen und Reichen nehmen die Fluten seit ewigen Zeiten ihren Lauf

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Im 6. Jahrhundert wandern Slawen aus dem Osten in das Gebiet der heutigen Slowakei ein. Im 9. Jahrhundert gründen die Mährer ihr Reich, auch der slowakische Westen gehört dazu. Seit dem frühen Mittelalter stellen Herrscher entlang der March immer wieder Ansprüche, Reiche werden gebildet, Staaten neu formiert. Auf den Schlachtfeldern zwischen dem heutigen Dreiländereck an der Thayamündung und der Mündung der March in die Donau fallen Entscheidungen für die Zukunft Europas. Nach dem Ersten Weltkrieg sind Thomas Garigue Masaryk und Karl Renner die führenden Staatsmänner der neuen Staaten Tschechoslowakei und Österreich. Ihre Geburtsorte liegen in der Region Dreiländerecks. Aus dem Umfeld von Bratislava kommen die Kontrahenten aus der Zeit des Eisernen Vorhangs: Alexander Dubček steht für den kurzen „Prager Frühling“ von 1968, Gustáv Husák für die harte Gegenreaktion. Für ihn ist der Eiserne Vorhang „keine Flaniermeile“ – noch nicht! Zum Dreiländereck wird der Mündungsort der Thaya in die March am 1. Jänner 1993 mit der friedlichen Trennung der „Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (CSFR)“ in die Nachfolgestaaten Tschechien und Slowakei. Unbeeindruckt von politischen Umwälzungen und Grenzziehungen streben die Fluten der March seit ewigen Zeiten der Donau zu. Die Lebensräume entlang ihrer Ufer sind heute Teil des europäischen Netzwerkes Natura-2000. Sie werden von ihren bedrohten natürlichen Bewohnern besonders geschätzt. Und die Besucher freuen sich an ihren Naturschauspielen.