Im 16. Jahrhundert sprießt zum ersten Mal Spargel auf den Böden des Umlandes von Wien. Schon länger hingegen wird er in Böhmen und Mähren geerntet. Die Vorläufer des Gemüsespargels werden an den Flussufern Nordafrikas und Vorderasiens vermutet. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts darf frischer Spargel auf den Tafeln des Kaiserhofes nicht fehlen. Nach dem Erscheinen der ersten Spargelrezepte in den Wiener Kochbüchern gewinnt im 19. Jahrhundert das Marchfeld seine Bedeutung als Spargelregion. Heute sorgt GPS für das Einpflanzen der Setzlinge in die lockeren Schwemmlandböden – exakt in Reih und Glied! In der Erde wurzelt die Pflanze bis zu zwei Meter tief. Nach oben treibt das Spargelkraut aus, das im Herbst abgeschnitten wird. Im nächsten Sommer zeigen sich die ersten Knospen, im darauffolgenden Frühjahr bilden sich die Spargelstangen. Über der Erde färben sie sich dank der Sonnenstrahlen grün oder violett. Unter der Erde, in aufgesetzten Dämmen heranreifend, behalten sie ihre weiße Farbe. Nach drei Jahren darf geerntet werden. Eine zweijährige Pflanze ist hingegen die Karotte. Sie zeichnet sich durch Vielfalt an Farben und Ursprungssippen aus. Heute am meisten verbreitet ist die orange Variante.