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Schloss Niederweiden als Mittelpunkt barocker Jagdlust an der March

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Nach der zweiten Abwehr der Osmanen gegen Ende des 17. Jahrhunderts breiten sich über dem Marchfeld Sicherheit und Entspannung aus. Lange Schauplatz von Feindseligkeiten und Schlachten, eröffnen sich nun für Kaiser, Fürsten und Adel neue Perspektiven. Zu barocker Lebenslust und Leichtigkeit gehören vor allem opulente Jagderlebnisse. Jagdschlösser am Lande stehen auf der Einkaufsliste von Prinz Eugen von Savoyen ganz oben. Schloss Obersiebenbrunn wird zu einer Jagdresidenz mit großem Fasangarten ausgebaut. Doch damit kann noch nicht den standesgemäßen Anforderungen entsprochen werden. Die Herrschaft Hof wird gekauft, um das Jagdgebiet auszudehnen und die Wildparadiese an March und Donau zu erschließen. 1726 erwirbt Prinz Eugen den Besitz Engelhartstetten mit dem Jagdschloss von der gräflichen Familie Starhemberg. Das Jagdgebiet in der ungezähmten Natur der Marchauen entspricht genau den Erwartungen des Prinzen. Das Schloss erhält eine moderne Wildküche. Dort ist für jeden Jagdgast eine Feuerstelle vorgesehen. An zwei davon kann ein ganzer Hirsch am Spieß gebraten werden. 1755 erwirbt Kaiserin Maria Theresia Schloss Niederweiden als Geschenk für ihren Gemahl. Allmählich verliert die Jagd ihre Bedeutung als vornehmste Beschäftigung der Landesherren und ihres Hofes. Die Zeit des Biedermeier bringt auch den Bürgen das Jagdrecht.