Seit eh und je gelten der Topografie am Donaudurchbruch bei Bratislava scharfe Blicke von Militärs. Zu bedeutend ist die geostrategische Position an den Trennlinien von Reichen. Die Römer (Limes Romanus) kontrollieren ihren Grenzwall an der Donau, die Slawen errichten in Devin eine furchteinflößende Burg. Im Kampf setzen die Römer nach der Lanze auf den Speer. Mit schnellen, von Pfeilhagel begleiteten Reiterattacken überraschen 907 die Ungarn die Bayern in der Schlacht bei Pressburg. Im 15. Jahrhundert werden die Pfeile durch Kanonenkugeln ersetzt. Im 20. Jahrhundert erobern Kriegsgerät und Waffen die Lüfte. Auf die ersten Kampfflugzeuge im Ersten Weltkrieg antwortet im Zweiten Weltkrieg das Deutsche Reich mit Boden-Luft-Raketen. Danach trennt der Eiserne Vorhang dramatisch den neuen Ostblock vom Westen. Über die Länder breitet stellt sich die klirrend kalte Atmosphäre eines Krieges aus, der nicht offen ausgetragen wird. Über dieses Gleichgewicht des Schreckens wacht eine Vielzahl an Flugabwehrraketenstellungen und Abhörstationen. Eine dieser Bastionen mit Betonsilos, Bunkern und Kasernen wird am Devínska Kobyla errichtet. Zwölf Flugabwehrraketen vom Typ S-125 NEVA-M sind einsatzbereit. Doch sie werden ihre Silos nie verlassen. Inzwischen sind diese Geisterbastionen auch verlassen, sind zu „Lost Places“ geworden.