Interessante Fakten

Pilgern auf den Rochusberg zu Gottesdiensten, Wein, Tanz und Kulinarik

Audio

Im Juli 1637 ersucht Freiherr Rudolf von Teuffenbach den Bischof von Passau, aus eigenen Mitteln eine Kapelle „auf seinem eigenen Grund und Boden zwischen Stillfried und Angern“ errichten zu dürfen. Obwohl anfangs noch Protestant, erwirbt sich Rudolf im Dreißigjährigen Krieg große Verdienste für die katholischen Habsburger. Schon wenige Jahre nach Kriegsbeginn tritt er zum katholischen Glauben über. Er kämpft fortan als Feldmarschall an der Seite des großen Feldherrn Wallenstein gegen die protestantischen Mächte. Die Pest setzt inzwischen der Bevölkerung und den Truppen zu. 1634, als Wallenstein ermordet wird, quittiert Teuffenbach seine Dienste. Inspiriert vom italienischen Barock wird die Kapelle als Dank für die Unversehrtheit zu Ehren des Pestheiligen Rochus errichtet. Noch nicht fertig gestellt wird die Eingliederung der Kapelle in die Pfarre erlaubt. Bald strömen „Pfarrkinder diesseits und jenseits der March“ zu den Gottesdiensten auf den Rochusberg. Besonders an den Kirchtagen stellt sich buntes Treiben ein. Es wird getanzt, Weinschenken, „Bratlbrater“ und die „Lebzelter“ leben auf. Im Besitz der Adelsfamilie Kinsky erhält die Kapelle ab dem 18. Jahrhundert ihr jetziges Aussehen. Heute zelebrieren alljährlich die „Marchweingärtner“ am Rochusberg ihre erlesenen Weine mit Kulinarik.