Beginnend vor über 22 Millionen Jahren verwandeln sich in den Sedimentschichten des Meeres zwischen Ostalpen und Westkarpaten abgestorbene Organismen in Gase und zähflüssige Substanzen. Allmählich drängen sie nach oben. Im Jahr 1910 fesseln sie unerwartet die Aufmerksamkeit von Ján Medlen in Gbely, 40 Kilometer nördlich von Gajary. Er ist in einem Waldstück unterwegs. An einer Stelle bilden sich immer wieder Blasen. Dieses Phänomen lässt ihn nicht nur rätseln, sondern er will der Sache auf den Grund gehen. So erwirbt er das Stückchen Erde für geringes Entgelt. Nach der Errichtung einer Hütte an der ominösen Stelle gräbt er ein tiefes Loch, immer mehr Gas tritt aus. Er speist damit bald Ofen und Herd, ohne seine Gefährlichkeit zu kennen. Eines Tages kommt es zur Explosion, die Polizei verbietet weitere Forschungen in Eigenregie. 1914 werden führende Geologen gerufen. Bald ist klar, dass es sich hier um Erdgas handelt. Nun wird systematisch gebohrt. Aus der aufgespürten Kammer in 164 Tiefe entströmt nicht nur Gas, sondern aus ihr sprudelt auch Öl – das erste Erdöl im Wiener Becken, dem einstigen urzeitlichen Meer.