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Die grenzenlosen Ton- und Flugkünstler der Marchauen

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Jedes Jahr zu Frühlingsbeginn findet in den Marchauen ein Naturschauspiel statt: Die ausgedehnten Wiesen werden geflutet, die Altarme mit Wässern reichlich gefüllt. Auf diese Seenlandschaft freuen sich besonders die aus ihren Winterquartieren zurückkehrenden Bewohner im Federkleid. Eben angekommen steckt das Blaukehlchen im April gleich mit Gesang sein Revier ab. Nach einer Einleitung der Strophen mit einem Djip-djip-djip oder Zri-zri-zri wird die Stimme immer lauter. Mit ihren Alarmrufen härter als jene der Nachtigall tut sie vielleicht kund, dass sie als Juwel der Vogelwelt der Marchauen gilt. Für die Rotmilane sind diese das wichtigste Brutgebiet. Zur Auskleidung ihrer Horste besorgen sie sich auch Papierfetzen. Kommt es zum Streit um die Nahrung, so pochen sie mit einem meist schrillen, langgezogenen Wiiieeh einsetzenden Laut auf ihren Anspruch. Den Radfahrern unten gibt er sich mit seinem ausgedehnten weißen Feld an seiner Flügelunterseite zu erkennen. Es bildet einen Kontrast zum Schwarz der großen gefingerten Federn im äußeren Bereich und zum Flügelbug. Das zarte Rot seines gegabelten Schwanzes fällt nicht auf den ersten Blick auf. Unverkennbar ist der Kiebitz mit seinem schaukelnden Flugstil, er wird auch Gaukler der Lüfte genannt. Während der Balz deutet er mit einem Kiwit-kiwit-Ruf schon weit vernehmbar seinen Namen an.