Interessante Fakten

Das Schicksal des Bunkers B-S 8 Hřbitov von Petržalka

Audio

Zu Beginn der 1930er Jahre brauen sich über Europa dunkle Wolken zusammen.
Die Tschechoslowakei sieht sich außerstande, ihr weitgestrecktes Territorium im Falle eines Angriffs erfolgreich zu verteidigen. Ähnlich wie Frankreichs Maginot-Linie soll auch die Tschechoslowakei ein Schutzwall an den Grenzen vor Aggressoren schützen. Spätestens mit der Machtergreifung Adolf Hitlers Anfang 1933 ist das Säbelrasseln unüberhörbar. Noch im gleichen Jahr beginnt der Bau der ersten Befestigungsanlage in Petržalka. 1938 ist der Schutzwall fertiggestellt. Die sudetendeutschen Gebiete werden dem Deutschen Reich eingegliedert. Petržalka kommt am 10. Oktober 1938 unter seinem deutschen Namen Engerau zu Niederösterreich. Jetzt steht der Bunker im Deutschen Reich, bald ist Adolf Hitler persönlich vor Ort, vor nunmehr „seinem“ Bunker. Ein halbes Jahr später ist die gesamte junge Slowakei ein Satellitenstaat Nazi-Deutschlands. Inzwischen können die letzten Juden mit Hilfe der Einwohner von Devín emigrieren. Der Schutzwall mit seiner stärksten Festung in Petržalka wird nie einer Bewährung ausgesetzt. Heute ist der Bunker B-S 8 Hřbitov der größte und am besten restaurierte Bunker des einstigen Wallabschnittes von Bratislava. Benannt ist er nach dem angrenzenden Friedhof für gefallene Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Dass dieser Erinnerungsort lebendig bleibt, dafür sorgt der agile Verein „Lasst uns den Petržalka-Bunker retten”.