Am 10. August 1848 rollt der erste Dampfzug mit der Lokomotive Bihár an der Spitze von Wien kommend in Bratislava ein. Von da an wird das Eisenbahnnetz auf das Gebiet der heutigen Slowakei ausgedehnt. Die Eisenbahnbrücke über die March nach Devínská Nová Ves wird 1846 errichtet. Die 474 m lange Konstruktion aus gemauerten Seitenteilen und hölzernem Mittelteil kann 1847 trotz extremen Winters und einer Typhusepidemie nach sieben Monaten fertiggestellt werden. 1866 trifft die Brücke ein hausgemachter Schicksalsschlag. Nach der verlorenen Schlacht im fernen Königgrätz sprengen die habsburgischen Truppen ihre eigene Brücke, um den nachrückenden preußischen Heeren den Weg nach Wien zu unterbinden. Doch diese Befürchtung tritt letztlich nicht ein. Nach der Reparatur kehren wieder Friedenszeiten ein. Später befährt auch der legendäre Orient-Express auf dem Weg von Paris nach Konstantinopel die Marchbrücke. Bald rückt mit dem Ersten Weltkrieg ein anderes Ziel in den Blick. Die Eisenbahnbrücke wird verstärkt, um den Transport von Truppen und Waffen an die Ostfront zu sichern. Dennoch erleidet dort die habsburgische Armee 1916 schwere Niederlagen. Zu marode sind die Eisenbahngleise im Osten des Reiches, zu hoch der Verschleiß an rollendem Material. Seit 2020 wird die Verbindung von Wien über die Marchbrücke nach Bratislava als Abschnitt transeuropäischer Netze zweigleisig ausgebaut.